Training läuft... Ziel steht(?)
Nachdem ich Mitte November bis Mitte Dezember gut einsteigen konnte in die Grundlagen, habe ich dann einen Monat Pause eingelegt und eine Rundreise in Chile gänzlich ohne Sport genossen. Der Einstieg war dann entsprechend holprig, denn ein Monat macht sich durchaus bemerkbar.
Aber es läuft. Tetris spielen mit Arbeit, Terminen, Partner, Familie und Sozialkontakten ist immer wieder eine Herausforderung, aber eine, die ich gerne mache, denn dieser komplette Fokus nur auf den Sport widerstrebt mir. Ich betreibe ihn schließlich als Hobby, als Spaß an der Freude und nicht aus Leistungsgedanken. Zielerreichung, Zeitverbesserung gehört dazu, klar, aber wenn ich vergesse, zu leben und das Leben zu genießen, hab ich nichts davon, ob ich nun 10 Minuten schneller war.
Seit letzter Woche greifen hier die Maßnahmen wegen Corona um sich, die Schwimmbäder sind geschlossen, so dass das Training bis auf Weiteres entfällt. Freiwassertraining lässt wohl noch ein wenig auf sich warten. Rad- und Lauftraining ist kompett auf den Hometrainer oder ins Freie verlegt, da das Fitnessstudio geschlossen hat. Ob allerdings die Challenge Roth stattfinden wird, wird sich frühestens um Ostern herum entscheiden. Bis Ende Mai sind die meisten Veranstaltungen abgesagt.
Es bleibt einem also mehr Zeit für Besinnung, vielleicht die Möglichkeit, sich neu zu orientieren, sich neu zu sortieren und die Zeit anderweitig zu nutzen. Hierzu auch ein schöner Beitrag in den sozialen Medien und meine Gedanken dazu:
Resilienz-Trainerin Diekow im Interview
Ein wirklich schöner Beitrag.
Ehrlich gesagt "frustrieren" mich nicht die Auswirkungen des Virus selbst, sondern die Reaktion der Gesellschaft. Klar ist der Mensch ein Gewohnheitstier, aber diese ewige Nörgelei (über Verlust von Sozialkontakten, Freiheit, Einschränkungen, etc) und dieser weit verbreitete Pessimismus (der Zustand ändert sich jetzt MONATE, JAHRE nicht) ist für mich unverständlich.
Seht es doch mal als Herausforderung, als etwas Neues, als so etwas wie ein Abenteuer, dass man sich neu sortieren muss bzw. kann, sich mehr mit sich und seinen Gedanken beschäftigen muss, nein kann und darf, anstatt jeden Tag irgendwohin zu rennen, um ja nur beschäftigt zu sein, um die Zeit "rumzukriegen". Ich bin selbst viel unterwegs, viel aktiv, sportlich und in Vereinen und mag das sehr, aber ich sehe die Situation als Chance, vielleicht auch mal nachzudenken, zur Ruhe zu kommen, sich neu zu besinnen, Dinge anders wahrzunehmen. All das, wozu man in normaler Alltagshektik keine Zeit zu haben glaubt.
Ja, möglicherweise fällt mein großes Ziel dieses Jahr - Langdistanz - auch Corona zum "Opfer", aber hey, 's Lebbe geht weiter, es kommen andere Zeiten, es kommt ein neues Jahr, dann kann ich es immer noch angehen. Ja, möglicherweise hält der Zustand auch noch mehrere Wochen oder Monate an, aber es weiß niemand, es sind alles nur Vermutungen (leider häufig negativ behaftete), also warum soll ich grundsätzlich erstmal negativ denken? Es macht das Leben doch viel leichter, positiv zu denken, zu denken, dass es in ein paar Wochen alles schon anders aussehen kann, wenn man sich an ein paar grundlegende Dinge hält wie Abstand und Hygiene.
Natürlich ist nicht alles rosig und schön, ua die Abschotting von Pflegeheimbewohnern, für die der Zustand eine psychische Belastung darstellt, wenn die Angehörigen sie nicht mehr besuchen können - in der Situation bin ich selbst bspw. auch. Oder die Familienbetriebe oder andere Industrie, die auf ganz anderer Ebene Auswirkungen hat und Existenzängste.
Vielleicht ist es aber auch in den Bereichen eine Chance zur Neubesinnung, Umorientierung, insgesamt im Verhalten in der Industrie - Notwendigkeit von Dienstreisen & Meetings, Einkaufsverhalten, etc. Da habe ich sicherlich keinen Durchblick und kenne nur Teile der produzierenden technischen Industrie, aber jeder Einzelne kann sich dort für sich Gedanken machen und agieren.
Mir gehen zur aktuellen Situation also viele Dinge durch den Kopf, wie man sieht.