Historie

... vielleicht kann man es auch als Berg- und Talfahrt bezeichnen.... Der Sport in meinem Leben...

Ein Schnelldurchlauf durch die Höhen und Tiefen meines "Sport"-Lebens, welches auch mal der Couch gewichen war....

Die Kinder- und Jugendtage

Die Kinder- und Jugendtage sind sehr geprägt von den Eltern und den Aktivitäten der Familie, die einen (unbewusst) für's Leben prägen.

Schwimmen: Woran ich mich oder andere mich erinnere/n: ich wollte als Kind nicht schwimmen lernen, habe das ganze Schwimmbad zusammengeschrien. Wasser war böse. Und schwimmen konnte ich nicht, also war das auch blöd. Kaum hatte ich das aber gelernt, war ich Erzählungen zufolge auch nicht mehr aus dem Wasser herauszubekommen... Wir hatten früher grundsätzlich Jahreskarten und waren oft gemeinsam mit der Familie schwimmen. Ich musste immer Blödsinn anstellen, war mehr unter Wasser als über diesem und bin gerne und meinen und fremden Leuten drunter durchgetaucht. Habe dabei für manches erschrockene und amüsierte Gesicht gesorgt. Irgendwann kannte man mich aber und nahm es gelassen hin.

Schlittschuhfahren: In den Kindheitstagen gab es noch Winter. Und der Luxus eines nahezu jeden Winters über mehrere Wochen zugefrorenen Sees etwa 5 Fußminuten von daheim entfernt. Mit der gesamten Familie ständig auf dem Eis gewesen. Pirouetten gedreht, vorwärts, rückwärts, viele viele Stunden. Bei dickem Schnee erstmal ne Fahrtspur freigeschaufelt. In besonders guten Wintern waren viele Kanäle zugefroren.... lange Touren auf Schlittschuhen gemacht, entlang der Kanäle, über Brücken oder drunter durch, wenn diese hoch genug war....

Rollschuhfahren / Inlinern: Später und für die Sommermonate wurden die Kufen gegen Rollen getauscht. Angefangen habe ich tatsächlich auch noch mit den klassischen Rollschuhen. Kaum zu glauben. Wenig später gab es die Inliner. Als Kind und Teenie war ich sehr häufig damit unterwegs. Ständig irgendwie draußen und in Bewegung. Auch später im Studium habe ich diese nochmal wieder für mich entdeckt. Mittlerweile gibt es hier im Ort Skatenights, an denen ich - zugegebenermaßen eher sporadisch, weil ich es immer wieder verpeile - teilnehme. Es macht einfach Spaß, auf der Straße fahren zu dürfen - und eigentlich auch nur da. Nach einigen Reformen wurden die Inliner als Fußgänger eingestuft und wer Inliner fährt weiß, dass das richtig dämlich ist und man auf Gehwegen nicht fahren kann. So muss man immer richtig breite und glatte Radwege oder geteerte Feldwege vor der Tür haben, was nicht immer so einfach ist. Und auch hier ist bis auf ein paar Prellungen und Schürfwunden nie etwas ernsthaftes passiert.

Radfahren: Schon als Kind wurde mit der Familie viel Rad gefahren. Sogar durch den Autobahntunnel - bei der Eröffnung war der Emstunnel für die Radfahrer freigegeben. Radtouren im Urlaub, zuhause, zu den Großeltern waren regelmäßiger Bestandteil des Lebens. Die Sommermonate wurden einige Jahre dazu genutzt, häufig mit dem Rad in die Schule zu fahren. Da in Ostfriesland der Wind aber grundsätzlich von vorne kommt, war das entsprechend anstrengend. Das alles war natürlich aber auf normalen Damen- bzw. Stadtrad, also kein übertrieben sportlicher Aspekt.

Wandern: Da wir als Camper aufgewachsen sind, waren regelmäßige Wanderurlaube Tradition. Die Berge als die zweite Heimat der Flachlandtiroler aus Ostfriesland. ^^ Viele viele Stunden haben wir als Familie auf Wanderwegen verbracht, Abzeichen erwandert, Rucksäcke geschleppt, Trinkbecher in reißenden Bergbächen verloren, Schuhe durchgelaufen... schöne Zeiten waren das. Die Pubertät lassen wir jetzt gedanklich mal außen vor, wo man auf solche Familien- und Wanderurlaube eher weniger Lust hat. Aber der Grundstock wurde gelegt.

Tennis: Als ich Teenie war, erhielt das Tennisspielen einen Hype. Diesem konnten meine Eltern und ich uns auch nicht entziehen und fingen so im örtlichen Tennisclub an. Wir hatten leider keine Halle, so dass ich im Winter in den Nachbarort gebracht werden musste. Etwa 2 Jahre hat das Ganze leider nur gehalten - der Pokal vom Jugend-Tennisturnier ziert aber auch heute noch meine Wohnung - aber irgendwo im Hinterkopf schlägt auch heute (2017) noch ein Schläger... vielleicht irgendwann. Es hat sehr viel Spaß gemacht und so unerfolgreich war ich auch nicht.

Die Unizeit

Nach der Schule, Start ins Unileben, Ortswechsel, alles neu.... und es war erst einmal vorbei mit dem Sport. Die Uniabende waren da, die Straßenbahn hat einen ja überall hingebracht, es gab einfach keinen Grund, sich mehr anzustrengen als notwendig... Die Couch, der Schreibtisch und der Rechner mit seinen Zocker-Versuchungen waren einfach wesentlich attraktiver.

Unisport: In der Clique haben wir immer mal wieder versucht, aus der Faulheit rauszukommen. Mal war es Volleyball, mal war es Kendo. Spaß gemacht hat es, durchschlagend und dauerhaft war es nicht.

Irgendwann wacht man aber auf und erkennt die Spuren, die ein solches Leben mit sich bringt. Und irgendwann wacht man dann nochmal auf und tut aktiv etwas dagegen. So war es auch bei mir... Nach ca. 5 Jahren jeglicher Sportabstinenz habe ich den Absprung geschafft und bin regelmäßig schwimmen gegangen. Nur für mich, nur um erst einmal ein paar Kilos runterzubekommen.

Schwimmen: Wie gesagt, einfach erst einmal um ein paar Kilo runterzubekommen. Daraus hat sich dann aber wieder die frühere Leidenschaft entwickelt. Und weil ich es als Kind nicht gelernt habe, nahm ich mir vor, erst einmal Kraulen zu lernen. Oh je.... und ich dachte ich konnte schwimmen. Über einige Monate - ich glaube es waren 6 - habe ich mich von gefühlt einem Kraulzug auf einige Bahnen bis schließlich durchgängigem Kraulstil gekämpft. Das war wirklich ein Kampf - und nicht immer nur mit mir. Oft war es auch ein Kampf mit anderen - meist älteren Damen - Schwimmenden, die sich später auf "meine" Bahn einfanden, um sich dann bei mir zu beschweren, dass ich zu schnell schwimmen würde und sie auf "ihrer" Bahn stören würde. Aber der Klügere gibt nach, was?! Und bald war ich soweit, dass ich mich auf der Schwimmerbahn, die dieses Schwimmbad hatte, nicht mehr ganz so falsch gefühlt habe. Und dort unter Schwimmern war so ein Störfaktor nie ein Thema. Da kreiselt man, einigt sich ohne Worte und keiner stellt irgendwas in Frage. Sehr angenehm. Dabei bin ich dann also geblieben. Im Sommer dann auch im Freibad - sogar dort noch morgens vor der Arbeit/Uni - wo ich ein bleibendes Erlebnis hatte: morgens, draußen nur ca. 14°C, keine Socke im Bad (welche Überraschung, morgens um 7). Dann kamen noch 4, 5 andere, darunter auch ein Schwimmer, der sich dann an meine Fersen geheftet hat. Anfangs hab ich das nicht gemerkt, später hat es mich genervt, noch später hab ich es einfach hingenommen und habe gedankenversunken weiter meine Bahnen gezogen. Als ich raus bin, meinte er nur, ich habe einen schönen Stil und eine angenehme Geschwindigkeit. Ich habe ihn gut gezogen. Ob ich denn Schwimmer im Schwimmverein sei. Ein kleiner Kick fürs Ego :)

Wintersport: Weil mein Freund begeisterter Wintersportler war und dies auch seid Kindheitstagen praktizierte, stand dann irgendwann auch mal ein Winterurlaub auf dem Programm. Die einzigen Schneebekanntschaften, die ich gemacht hatte, waren daheim bei Schneeballschlachten, beim Eislaufen oder beim Wandern auf irgendwelchen Gletschern. Auf Brettern stand ich mein Leben lang nie. Aber was man nicht probiert, ... also Winterurlaub mit Snowboard-Kurs. Sagen wir so: runter gekommen bin ich irgendwie, Spaß gemacht hat es auch irgendwie, Knochen blieben auch weitestgehend heil... Aber wenn man das dann auch nicht regelmäßig macht - nach dem ersten Urlaub war erstmal wieder zweijährige Pause - kann man es nicht besser lernen. Zweiter Urlaub - Ende erste Abfahrt aufm Snowboard so blöd gefallen, dass die Handgelenke gerade noch heil blieben. Danach mal die Abfahrt auf zwei Brettern probiert. Einige Stunden Privatlehrer. Das war schon mehr meine Welt - wenn mir auch immer noch die externe Handbremse fehlte. Mehr als den Idiotenhügel und ganz einfache blaue Pisten bin ich dennoch nicht gefahren. Die rote, auf die ich mich mal verirrt hatte, weil oben rot, später blau, ging dann auch im Sturzflug gerade die Piste runter. Zum Glück konnte ich irgendwann wedeln und mich zum Stehen bringen.... sonst hätte es gehießen: Baum Baum Baum.... und dann wäre sicher nicht mehr alles heil gewesen.... ^^

Radfahrten zu Arbeit/Uni: Und wenn man schon einen etwas aktiveren Lebensstil versucht, kann man durchaus auf von Bahn und Auto auf Fahrrad umsteigen, wenn man kein 5km zu Arbeit/Uni hat. So habe ich mein klappriges, verstaubtes Rad aus dem Keller bzw. Radständer geholt und musste erst einmal feststellen, das damit nicht mehr allzu viel los war. Es hätte eine komplette Generalüberholung gebraucht. Es stand ja schließlich auch gut 5 Jahre an ein und derselben Stelle ohne bewegt worden zu sein. Also mit einem billigen Trekkingrad das Radfahren neu lernen... es fühlte sich anfangs schon sehr wackelig an. ^^ Und leider machte es auch gar nicht so richtig Spaß, da man das Billig durchaus sehr merkte... ich fand ja damals die gefederten Räder toll... aber es war dann auch weder eine gute Feder und sehr schwer und schwergängig...

Laufen: Alles war durch's Schwimmen zwar etwas definierter geworden, die Kilos waren aber nicht so am Schmelzen wie gehofft. Und wie so häufig kam der Gedanke ans Laufen - die Wunderwaffe, wie es immer heißt. Versuch Nr. 1 hat 3 Wochen etwa gehalten. Viel zu schnell, viel zu dumm, viel zu viel gewollt in kurzer Zeit. Überraschenderweise habe ich daran dann überhaupt keinen Spaß gefunden. Einige Monate später Versuch Nr. 2 am 28.02.2011 war erfolgreicher, was aber vermutlich auch der Unterstützung, die ich im Laufforum fand, zu verdanken ist. Irgendwie habe ich mich gesteigert, konnte immer längere Strecken durchlaufen. Schneckentempo ja, aber das war egal. Ich hatte ja erstmal kein weiteres Ziel, nur abnehmen.

Der endgültige Einstieg

Eines Tages, in einer Diskussion im Laufforum, fiel von einer Bekannten, der quasi mein weiterer Weg so ähnlich kurz zuvor passiert war, der Kommentar: "Wenn du jetzt mit dem Laufen angefangen hast, schwimmen und radfahren kannst du eh, komm doch mal mit zum Cherryman. Das macht Spaß, versuch es mal. Ist ne flache Radstrecke." Nun gut, gesagt getan. Ich fing noch mehr an Rad zu fahren und zu laufen. Und im Juli 2011 war es dann soweit...

Triathlon: Morgens mit Trekkingrad, Schwimmsachen und Laufschuhen zum ersten Triathlon meines Lebens gefahren (auch nachzulesen unter: Die Anfänge). Und irgendwie war ich davon infiziert. Nicht mal geduscht stand die Frage nach dem nächsten Triathlon im Raum. Ja, und so ging es damit los und ließ mich nicht mehr los. Das Rad wurde zu einem Rennrad, die Laufschuhe bekamen Nachwuchs, die Triathlon-Ausstattung wuchs und wuchs. Die Wettkämpfe nahmen ihren Lauf, die Distanzen wurden peu à peu erhöht. So wurde geschwommen, geradelt und gelaufen. Mal mehr, mal weniger (insbesondere das Laufen weniger... weswegen ich da natürlich auch nicht besser wurde und bis 2016 den Spaß nie so ganz mehr fand wie er im ersten Jahr war - wen wundert es auch bei 500-600km im Jahr....?!). Und mittlerweile - Stand März 2017 - habe ich mich bis zur Mitteldistanz (1,9km Schwimmen - 90km Radfahren - 21,1km Laufen) hochgearbeitet, letzten Herbst meinen ersten Marathon gefinished (der nächste steht in 7 Wochen an) und die Langdistanz seit meinem ersten Triathlon im Kopf... nur wann ich sie mache, und ob, das ist noch nicht so ganz raus...

Wandern / Klettern: Und weil Wandern ja nur während der Pubertät (ich merkte es oben an) doof war, bin ich durch den Musikverein und der dort existierenden Wandertruppe auch wieder in den Bergen aktiv. Seit 2014 konnte ich mich dort erfolgreich einklinken. Auch wenn ich als Klettersteigneuling unter den alten Hasen den Laden immer mal wieder etwas aufhalte, darf ich no