Rückblick 2012

Das Jahr neigt sich so langsam dem Ende, das Fernsehprogramm wird überhäuft mit Jahresrückblicken... In diese Schiene steige ich doch nun einmal ein und machen meinen eigenen Rückblick, ein Rückblick auf das Jahr 2012 im Hinblick auf den Triathlon.

Der Start in 2012 war kühl, in Massen von Schnee und ein Aktiver. Nach einem wunderschönen Winterurlaub mit entsprechender Entspannung kam, was meist dann kommt: das Immunsystem fährt herunter, die Viren haben Zugang. Noch nicht ganz wieder genesen, wollte ich frühzeitig natürlich wieder das Training aufnehmen - zu früh. Das hat mich dann wieder außer Gefecht gesetzt. Aber Dummheit und übertriebener Ehrgeiz müssen eben bestraft werden. Mit Ende Januar konnte dann aber das normale Training und das normale Leben wieder aufgenommen werden :)

Durch berufliche und private Turbulenzen verlief die erste Hälfte des Jahres aber alles andere als gradlinig, als normal, als planbar. Umzug, Schwangerschaft, Jobwechsel, Renovierung - nicht alles bei mir - brachte eine abwechslungsreiche Zeit mit sich. Das regelmäßige und vor allem planmäßige Training war entsprechend um alles herumgebastelt und entsprechend wenig regelmäßig und planmäßig. Dennoch konnte ich im Mai meine Triathlonsaison starten, auch wenn dies ein a) spontanes und b) äußerst erfrischendes Erlebnis war. Gerade an dem Wochenende fielen die Temperaturen wieder in die Nähe der 0°C-Grenze. Dennoch war ich überzeugt, dass ich endlich die Saison starten will und sah das als ein würdiges Umfeld an, dass ich morgens um halb 7 die Klamotten, die ich bereits am Abend zuvor zurechtgelegt habe, einpackte, das Rad ins Auto verfrachtete und mich in Bewegung setzte, um meine erste Sprintdistanz 2012 zu starten - und zu finishen. Durch die Nachmeldung war ich leider in einer späten Startgruppe, so dass ich bei gefühlten Minusgraden (es waren reell etwa 4-5°C) zwei Stunden bei überwiegend bedecktem Himmel auf den Start wartete. Wie üblich, nach dem Start, auf den Wettkampfkilometern, nimmt man die Temperatur nicht so wahr. Nur der Wechsel zum Lauf war hart. Aufgrund der Kälte und zudem dem Mangel an regelmäßigem Training hat sich hier bereits gezeigt, dass es nicht mein Laufjahr werden würde. Die Oberschenkel waren eingefroren, ein Warmwerden oder ein Durchlaufen waren kaum möglich. Dennoch war ich total happy, dort zu sein, dort zu starten und dort zu finishen.

Ich war also wieder angekommen in der Saison. Fängt man einmal an, geht's auch weiter. Kaum wieder zuhause, habe ich mir ein paar mögliche weitere Triathlons herausgesucht - meist hier in der Gegend -, bei denen ich starten könnte. Immer schön darauf bedacht, die Zeit dazwischen zu haben, trainieren zu können und dann einigermaßen geplant den Wettkampf durchzustehen.

Durch berufliche Umstände war ich zeitlich einige Wochen danach noch stark eingespannt, so dass das Training auch hier wieder eher ins Hintertreffen gelangte und nicht so intensiv und so ausgiebig war, dass ich wirklich was reißen konnte. Aber es gibt eben Dinge, die sind wichtig und aber auch zeitlich begrenzt. Dennoch habe ich gemerkt, dass der Ausgleich durch den Sport einfach sein musste. Ein paar Wochen später hab ich dann den Weg in den Triathlon-Verein angetreten und seitdem auch regelmäßig am Training in der Gruppe, die sehr viel Spaß machen, teilgenommen. Es ist einfach etwas anderes, spornt mehr an und ist effektiv. Die Leistung auf dem Rad konnte gut gefestigt werden - das Radtraining durch das profilierte Gelände und zudem regelmäßige Fahrten zur Arbeit haben da ihre Wirkung gezeigt. Schwimmtraining, Freiwassertraining und jetzt auch Lauftraining. Die Mischung machts.

Im Sommer wurde dann immer wieder der Gedanke laut, den ich Ende der letzten Saison gefasst hatte: Kurzdistanz. Ich wollte mich steigern, wollte mich selbst herausfordern. Der Lauf am Ende des Wettkampfes war zwar immer ein Kampf, aber das hat mich nicht aufgehalten. Keine Ankündigung, niemandem etwas erzählt, so bin ich dann in Richtung meiner ersten Kurzdistanz gefahren. Wieder einmal eine recht spontane Geschichte. Eine schöne Strecke, so hieß es. Profilierte Radstrecke, aber nicht zu massiv, eine flache Laufstrecke (für mich zu dem Zeitpunkt wichtig), also waren die Bedingungen schonmal gut. Zudem der erste WK im Neo. Das war nochmal eine weitere Herausforderung. Wie würde das werden? Würde ich auch unter dem Druck, der sich im WK von selbst aufbaut, gut und schnell aus dem Neo kommen? Hat aber alles bestens geklappt. Der Einstieg in die Radstrecke war super. Erstmal einrollen, gerade Strecke, einfach laufen lassen, kurbeln, die Landschaft genießen, abtauchen in die WK-Welt. Herrlich. Dann die Anstiege - heftig, aber zu meistern. Froh, oben angelangt zu sein, super angefeuert von den Zuschauern, die besonders gut positioniert auch an den Anstiegen standen, ging es auf zur rasanten Abfahrt. Leider suboptimale Straßen (bzw. Wege durch Felder, geteert, aber z.T. aufgerissen, kaputt, löchrig) und dazu nasse Straßen haben die Freude etwas getrübt, da man doch an einigen Stellen sehr gedämpft herunterfahren musste. Die Laufstrecke auch erfolgreich abgeschlossen. Im Ziel. WOW, was für ein Gefühl. Wie muss das erst sien, wenn man dann im Ziel der Mitteldistanz steht oder gar der Langdistanz? Ist man dann überfordert mit den Emotionen? Ich war stolz, es geschafft zu haben, ich war froh bei der Aussicht auf das Sofa, aber ich war einfach happy. Und sofort der Gedanke: DAS WILL ICH WIEDER! DAS HAT SPAß GEMACHT! Dafür lohnt es sich, aufzustehen und zu starten. Drei Stunden unterwegs, das ist schon toll.

Ausgeklungen ist das Jahr bzw. die Saison dann noch einem Helferjob beim Triathlon und einer Sprintdistanz als Saisonabschluss. Insgesamt hinter mich gebracht: 5 Triathlons, davon 4 Sprintdistanzen und 1 Kurzdistanz. Das Trainingskonto vermeldet zum aktuellen Zeitpunkt 33km Schwimmstrecke, 1211km Radstrecke und 553km Laufstrecke, wobei bei dem Laufen und dem Schwimmen noch ein paar Kilometer hinzukommen, da ich es während dem Techniktraining bisher nicht geregelt kriege, mir die Bahnen und damit die Strecke zu merken. Gegenüber 2011 (125km Schwimmen, 1489km Rad, 1001km Lauf) ist das zwar nichts, ausbaufähig für 2013, aber für das ganze turbulente Drumherum in 2012 bin ich prinzipiell zufrieden. Besser geht immer, das ist klar, aber es hätte auch ganz anders aussehen können.

Ein grober Plan für 2013 steht bereits. Das Wintertraining hat auch begonnen - seit dieser Woche theoretisch wieder mit festem Plan, allerdings ist diese Woche Pause, um das Immunsystem nicht weiter zu stören, nicht zu überfordern und erstmal wieder zu alter Form zurückzufinden. Da freue ich mich auch sehr drauf - die kalte klare Winterluft um die Nase und gedankenverloren durch die (hoffentlich) verschneite Landschaft tingeln. Ein wenig Alternativtraining und Grundlage, Grundlage, Grundlage. Eh man sich versieht, geht es schon wieder an die harten Einheiten - die dann allerdings auch wieder ihren Reiz haben und Spaß machen werden. Da der Plan aber prinzipiell auch zwei Wochen nach hinten verschoben werden muss, um mit dem ersten Saisonhöhepunkt übereinzustimmen, ist das alles nur halb so wild. So hab ich den "freien" Abend dazu genutzt, diesen meinen persönlichen Rückblick auf das Jahr 2012 zu verkünden. :)