2014 - Barockstadt Fulda Triathlon

11. Mai 2014 / Sprintdistanz - In 2014 steht die erste Mitteldistanz auf dem Programm und es ist sinnvoll, in der Saison vorab dann nochmal einen Triathlon zu absolvieren, um das Gefühl für den kompletten Ablauf zu bekommen. Die Wechsel, die Einrichtung der Wechselzone, die unterschiedlichen Belastungen mit dem nötigen Druck dahinter...

Eigentlich angedacht war entweder der Triathlon in Bruchköbel, der aber schon früh ausgebucht war, da er letztes Jahr nicht stattfand und die damals gemeldeten Athleten eine bevorzugte Anmeldung wahrnehmen konnten. Alternativ hatte ich den Kinzigtal-Triathlon bzw. Kinzigman im Blick. der erste fand allerdings eine Woche früher statt als ich gedacht hatte und den hab ich dann verpasst, der zweite war zu dem Zeitpunkt, als ich mich endlich mal entschieden hatte, bereits ausgebucht. Warum nicht früher entschieden? Die Erfahrung von 2013, wo es bei den schon sehr früh stattfindenden Wettkämpfen letztes Jahr einfach eisekalt war und ich darauf keine Lust hatte.

Gut, also dann doch wieder eine Spontan-Entscheidung und damit Nachmeldung am Tag des Wettkampfes. Morgens kurz vor sechs klingelt wieder einmal der Wecker. Die Wettkampfsachen waren halbwegs zusammengeräumt am Abend zuvor. So richtig heiß auf den Wettkampf war ich nicht, bin dann aber nach Fulda gefahren. Kam schon recht knapp an und konnte mich aber noch pünktlich anmelden. Natürlich.... es war wieder recht frisch.... irgendwas hatte diese Stadt gegen mich. Vor zwei Jahren bin ich dort bereits einmal gestartet und in der Nacht zuvor fiel das Thermometer um 10-15°C, so auch dieses Jahr.... es war deutlich kälter als die Tage zuvor, an denen der Sommer bereits vorbeigeschaut hatte. Bei ca. 10°C hieß es warm halten bis zum Start und die Muskeln auf dem Rad und beim Laufen hinterher einigermaßen warm zu bekommen und zu halten. Zum Glück schien aber immer zwischendrin die Sonne, so dass man sich aufwärmen konnte, vor allem pünktlich zu jedem Startschuss.... außer dem eigenen.....

Startschuss 10:45, wieder einmal heißt es abtauchen in den Wahnsinn des Triathlons, in die Atmosphäre des Wettkampfes. Schwimmen war im Freibad, 25m-Bahn (auf der 50m-Bahn starteten die Athleten, die die olympische Distanz angingen... darauf hatte ich heute überhaupt keine Lust, weswegen ich nur auf der Sprintdistanz startete - das reichte für den Saisonstart auch). Beim Schwimmen kam ich verhältnismäßig gut in den Flow. Schnelles Absprechen vorab war noch möglich unter den Athleten, die auf einer Bahn starteten, auch wenn es nicht sehr effektiv war, da eigentlich jeder eine ähnliche Zielzeit für's Schwimmen anpeilte. Überraschenderweise passte die Einsortierung dennoch wieder perfekt. An Position 2 reihte ich mich ein und schwamm.... schwamm allem davon, Gedanken, Gefühlen, dem Alltag. Zunächst noch im Wasserschatten zog das Mädel an Position 1 dann nach wenigen Bahnen etwas, aber kontinuierlich davon und nahm mir im Endeffekt auf den 500m etwa eine halbe Bahn (ca. 15m) ab. Schon waren die 20 Bahnen geschwommen und raus aus dem Wasser... Es lief.... 9min51s.... 10 Minuten auf 500m unterboten. So konnte es weitergehen.

Während des Schwimmens hatte ich schon immer einen kalten Arm und das Gefühl, dass es mit der Sonne nicht weit her sein konnte. Raus aus dem Wasser war dann alles klar: es schüttete wie aus Kübeln.... NA SUPER. Naja, egal. Ich bin hier nicht zum Spaß und aus Zucker bin ich auch nicht. Also ab zur Wechselzone, mit Ruhe und Zeit erst einmal einigermaßen warm einpacken: Armlinge an, Fahrradshirt an, hauptsache warm. Nach der Erfahrung von vor zwei Jahren ist es besser, wenn wärmer eingepackt. In der Wechselzone kam mir gleich noch eine Athletin entgegen, die meinte, dass sie sich das bei Regen nicht antun muss und bereits mit Rad und Wettkampfausrüstung aus der Wechselzone kam und auf dem Weg zu ihrem Auto war.

Jetzt wurde es erst ein wenig unangenehm.... nein, jetzt wurde es erst einmal ziemlich unangenehm. Zugegebenermaßen hatte ich die Radstrecke nicht mehr so richtig im Kopf und musste dann feststellen, dass die dann doch nicht so ganz flach war. Aber die Steigung kam mir nicht so hart vor wie vor zwei Jahren. Allerdings schwoll der Wind an und natürlich kam er auf der Steigung von vorne. Nach etwa einer 3/4-Runde hatte der Regen nachgelassen und die Sonne kam. Ja, in der Tat.... ich wusste über die Wetterverhältnisse während des Wettkampfes Bescheid. :) Ungewöhnlich, aber wahr. Es wurde um Längen besser bzw. angenehmer, als die Sonne die eiskalten und vollkommen durchnässten Oberschenkel etwas erwärmte. Bald war dann das zweite Mal die Steigung erklommen. Von jetzt an ging es nur noch bergab. Leider hatte ich die Fahrt zur Wechselzone durch die Stadt etwas kürzer und weniger nervig in Erinnerung. Zig-mal links, rechts, durch Unterführung, über Brücken.... es wollte und wollte nicht enden. Als ich endlich die Helfer am Eingang der Wechselzone sah, war ich echt froh.... An diesem Punkt war es 56min08s später als zu Beginn des Radsplits. Eine ganz ordentliche Zeit.

Jetzt noch der elendige Abschluss.... so dachte ich bisher noch jedesmal. Ich sollte dringend an meiner Lauffreude arbeiten - und vor allem wieder an Durchhaltevermögen, Leistung und Geschwindigkeit. Trotz dieser negativen Gedanken kam ich relativ gut in die dritte Disziplin rein und fand einigermaßen meinen Weg. Natürlich wieder zu schnell - das langsame angepasste Laufen war heute nicht möglich - wie üblich. :) Also war ich zu schnell und machte Pausen. Eigentlich fand ich die Zuschauer und Touris an der Strecke auch wieder eher nervig als dass sie mich beim Laufen erfreuten oder mich weitertrugen, wie es sein sollte und in früheren Wettkämpfen auch schon einmal der Fall gewesen war. Die Runden, zwei an der Zahl, gingen dennoch ganz gut rum und ich war eigentlich recht überrascht, als ich 31min50s später das Ziel schon erreichte.

In Summe war ich 4min12s schneller unterwegs als ich es beim Start 2012 noch gewesen war... eine ganz ordentliche Zeit: 1h43min30s. Also ich bin zufrieden. Und Spaß hat es auch wieder gemacht, mir die Saison 2014 eröffnet, das Gefühl des richtigen Triathlons wiedergegeben und mir den Bammel vor der anstehenden Mitteldistanz ein wenig genommen.