2020 - Megamarsch (do it yourself)

Megamarsch #wirgehenweiter3

Nachdem ich 2018 mit einem Freund den Versuch gestartet habe, 100km in 24h zu absolvieren und wir bei 65km gescheitert sind, weil einfach einige Dinge nicht passten (Link), bin ich in diesem Jahr kurzfristig über die Möglichkeit gestolpert, das Ganze sozusagen virtuell zu absolvieren - wie auch in diesem Jahr einige Läufe virtuell abgehalten wurden, d.h. jeder do it yourself ohne den Rahmen des Wettkampfes. Kurzerhand habe ich mich - vielleicht auch, um ein wenig Frieden zu schließen mit der Veranstaltung - zu einem 50km-Marsch angemeldet.

An einem Freitag Anfang Oktober habe ich die Schuhe geschnürrt, mir einen Rucksack voll Verpflegung gepackt, die Strecke im Handy geladen und habe mich um kurz nach 7 Uhr morgens noch in der Dämmerung auf den Weg gemacht, 50km in 12h hinter mich zu bringen. Einigermaßen unvorbereitet... zumindest habe ich nicht mehr gemacht im Vorfeld als die übliche Hüttentour in den Bergen und einige Wanderungen in den Sommerurlauben... war das Ganze schon, aber im Grunde war es auch wieder ein Fall von: einfach mal schauen, was der Körper so hergibt und wo die Grenzen liegen.

Ich muss sagen: es war irgendwie einfach schön, so vor sich hinzumarschieren. Ich hatte mir Wege durch den Wald gesucht, zu Pausenzeiten nach 1,5-2,5 Stunden habe ich versucht, an lichten Stellen oder nahe Städten zu sein. Das hat alles gut geklappt. Verpflegung hat auch gepasst. In Summe war es einfach ein schöner Tag. Die Beine und Füße habe ich ab ca. km 30 gemerkt, dass sie einfach langsam müde wurden. Da war aber auch alles im Lot. Nur nach der Pause bei km 45 bin ich sowas von unrund gelaufen, ... auch so von jetzt auf gleich ... dass einfach gar nichts mehr ging. :) 5km wären es noch gewesen bis zum Ziel und bis nach Hause, allerdings führte der Weg direkt durch Wald und Feld. Unbeleuchtet und dummerweise ist es im Herbst dann doch früher dunkel, so dass ich den Joker gezogen habe und die letzten Kilometer auf den nächsten Tag verschobene habe. Diese Option gab es bei der do-it-yourself-Variante. Kaum zuhause, war es wie immer bei 'nem Wettkampf: am Ziel angekommen verweigert der Körper jegliche Funktionalität. ^^ Also lieber doch nur Couch und Beine hochlegen. Dagegen das Loslaufen nach der Nacht war kein Problem. Und so wurden in einem Spaziergang die restlichen Kilometer abgespult und das Ziel 50km in unter 12h erfolgreich erreicht.

Somit bin ich für den "kleinen" Megamarsch erfolgreich in die Hall of Fame gerutscht und die Medaille ziert meine Sammlung. Sicher spukt im Kopf doch noch der Gedanke rum, auch irgendwann die 100er-Variante zu finishen - vor allem weil eine gute Bekannte dies gerade beim doch live stattgefundenen FFM-Megamarsch realisiert hat (aber ebenso enttäuscht und sauer über die "Verpflegung" war) und wir uns sicher gegenseitig anspornen ^^ - aber ob und wann.... das wird wohl, wenn dann spontan irgendwann geplant. Natürlich geht es nicht ohne Vorbereitung. 50km sind so noch machbar, wenn man eh regelmäßig zu Fuß unterwegs ist, aber 100km sind da eine andere Nummer. Aber schön wäre es schon ^^. Und dass man so oder so auf eigene Verpflegung zurückgreifen muss, ist nach den Erfahrungen klar. Von daher wird dieses Thema einem nicht wieder das Genick brechen.