30.09.2017 // Wie angekündigt stand letzte Woche der Traillauf auf dem Programm. Was gibt es dazu zu sagen? Es hat saumäßig Spaß gemacht und der Wille, genau das wieder öfter zu machen, ist wieder intensiv in den Vordergrund gerutscht.
Es war ein Traillauf in Churfranken über 11,3km (man hätte auch 5,6 oder 32 km laufen können) mit 350 Höhenmetern. Es war eine kleine familiäre Veranstaltung, wo man sich kennt, wenn man öfter in dem sportlichen Bereich unterwegs ist. So auch da. Leider hatten sie für die Veranstaltung etwas unpassende Zeiten für die Startnummernausgabe, aber das ließ sich im Nachhinein betrachtet auch schnell wieder vergessen. Bis um 9:30 war die Ausgabe geöffnet, um 10:40 ging der Lauf für die mittlere Distanz los. Im Triathlon hat man in der Zeit nach der Abholung der Startunterlagen immer ausreichend zu tun, so dass man sich die Zeit bis zum eigentlichen Start mehr als gut vertreiben kann und letztlich doch auch immer wieder auf die Uhr schauen muss, um pünktlich fertig und aus der Wechselzone raus zu sein. Aber was macht man bei einer Laufveranstaltung, wenn man eigentlich in Laufmontur bereits an den Start fahren kann und vielleicht nur noch Armlinge anziehen oder Schuhe wechseln muss... Nicht viel. Warten halt. Ein Glück war ich mit einer Bekannten vor Ort, mit der ich auch Laufen wollte. Ich hatte sie auch etwas zu dem Lauf überredet - als Vorbereitung für ihren anstehenden Traillauf mit ihrem Vater... So haben wir uns die Zeit gut mit etwas Quatscherei vertrieben, Leute schauen und Philosophieren, ob wir nun Trailschuhe oder normale Laufschuhe tragen sollten - ok, die Wahl hatte nur sie, ich hatte nur meine Trailschuhe dabei... Dabei konnte ich wieder feststellen, dass auch die Trailläufer eine große Familie sind und sich gefühlt jeder kannte, der dort im Startfeld unterwegs war... ob nun bei den 5, 11 oder 32 km.
Nach dem letzten Trinken, Wegbringen der übrigens Sachen und dem üblichen Toilettengang standen wir dann auch an der Startlinie, nachdem 40 Minuten vorher die Läufer für den 32km-Run auf die Strecke geschickt wurden. Es war bereits angekündigt, dass die ersten 60Hm direkt nach dem Start absolviert werden würden. So ging es dort dann auch über einige Zeit über knapp 700m stetig bergan. Entsprechend langsam sind wir dort hoch. Die Muskeln mussten erst einmal warm werden. Der Kaltstart und dann die Rampe hoch hat sich gar nicht gut angefühlt. Aber wir haben es ausreichend ruhig angehen lassen, so dass wir oben angekommen gut weiterlaufen konnten. Bald darauf ging es auch schon wieder bergab. Hier ging es auf den ersten Singletrail und deutlich steiler wieder bergab als die erste Strecke auf der Straße bergan. Es war in der Tat ungewohnt, lief aber. Danach ein kurzes Stück gerade bis leicht ansteigend, meist über Waldwege bis Singletrails. Also wirklich sehr schön... Waldautobahnen muss man nicht wirklich laufen.
Hoch und runter, kaum eben ging es weiter. Ein paar knackige Rampen waren drin. Größtenteils sind wir hier gegangen, denn das Laufen wäre nicht schneller gewesen, das Gehen energetisch günstiger und alle um uns herum sind es ebenfalls. Zudem sind wir beide nicht fit genug, um solche Anstiege laufend zurückzulegen. Jeweils oben angekommen, habe ich meine Kollegin abwechselnd etwas angetrieben zum Laufen, auf sie gewartet oder wir sind direkt zusammen weiter. Es hat sich wieder gezeigt wie schön es ist, wenn man so etwas auch noch mit Begleitung macht... erhöht den Spaßfaktor nochmals deutlich. Ca. 2km vor Schluss hat sie mich dann allerdings weggeschickt. Knieprobleme haben sie wieder eingeholt und sie meinte sie wisse nicht, ob sie noch läuft oder ins Ziel geht. Nun denn, für die 2km habe ich mich dann auf gemacht und bin weitergelaufen. Fand ich zwar irgendwie auch schade, aber habe es dann doch durchgezogen. Es ging von da an auch nur noch ein kleines Stück leicht bergan, immer noch über schöne Trails. Zwischendrin war nur ein etwas längeres Stück von vielleicht 1-2 km auf breitem Waldweg, aber da es dort sanft bergab ging, war es irgendwie auch ganz angenehm zum Laufen, denn es ließ sich so schön rollen. Und dann kam der letzte Abschnitt. Der Weg senkte sich zunächst leicht und gegen Ende (es war das Stück, welches wir beim Start hochgelaufen sind) deutlich steiler in die Abwärtsrichtung. Ab da hieß es laufen lassen. Auf den letzten 2km konnte ich noch ein paar Leute einsammeln und als ich dann so auf den letzten 600m dahinflog, bin ich sogar noch auf die beiden Mädels aufgelaufen, die mir schon beim Start aufgefallen waren: Schwestern und beneidenswert schlank bis dünn, dass man sich immer wundert, wieviel Laufenergie die haben. Die beiden habe ich nicht mehr bekommen, bin dann letztlich sogar mit ner Pace von 4:30 ins Ziel geflogen - für mich außerhalb von Intervallen eine utopische Zeit. Der Hammer.
Es war toll. Und die Medaille, die mir im Ziel dann umgehängt wurde, ist ein richtiges Schmuckstück. Ich vermute, ich komme wieder... es hat wirklich saumäßig Spaß gemacht. Meine Kollegin kam dann ein paar Minuten später auch ins Ziel, hatte die Strecke auch fast durchlaufen können und auch Personen, die ihr etwas auf den Nerven herumgetrampelt waren, wie sie später meinte, hinter sich lassen können. Auch ihr hat es Spaß gemacht und sie ist zufrieden. Alles richtig gemacht.
Dadurch, dass ich mich etwas zurückgenommen habe beim Lauf, waren die Beine auch gar nicht so schwer am nachfolgenden Tag - obwohl es schon eine recht ungewohnte Belastung war. Die Treppen bergan habe ich dann aber trotzdem als doppelt anstrengend empfunden. :) Ehrlich verdient und deswegen ein schöner "Schmerz". Da es am Montag für 2 Tage nach Spanien ging, musste ich auch keine allzu große Anstrengung leisten außer einige Treppen am Flughafen und ca. 3 Stunden im Flieger sitzen...