11.05.2018 // Es ist vollbracht! Der Saisonauftakt in Fulda war absolut erfolgreich und erzeugt ein erstes hoffnungsvolles Gefühl für das, was da noch kommen möge in 2018. Nach einem Jahr Pausieren in Fulda ergab sich dieses Jahr glücklicherweise wieder die Gelegenheit, in dieser tollen Stadt an diesem sehr schönen Wettkampf teilzunehmen.
Trotz der äußerst kurzen Nacht war ich einige Minuten nach dem Verlassen des Bettes ausreichend wach, um die noch notwendigen Handgriffe wie selbstverständlich abzuarbeiten. Aufgrund des hochwertigen, leckeren, aber auch späten Essens am Abend vorher bei der Ordensbruderschaft war das Frühstück zwar eher gezwungen, aber auch das lernt man nach nunmehr 8 Jahren in diesem wundervollen Sport. Zudem kam hinzu, dass mein eigener Start erst kurz nach 11 erfolgen sollte, was die Nahrungssituation nicht unbedingt vereinfachte. Nun ja,... irgendwie war trotzdem alles schon so etwas wie Standard.

Um 7 Uhr ging es los auf den Weg ins schöne Fulda. Kein Stau, keine Probleme. Kurz nach 8 Uhr Ankunft auf dem Parkplatz vorˋm Schwimmbad. Das übliche Prozedere: Startunterlagen holen, Rad einchecken, Wechselzone vorbereiten. Dann hieß es erst einmal: bitte Warten, nachdem die ersten Athleten ins Rennen geschickt waren. Bis zum Start waren es dann immer noch 2 Stunden. Binnen dieser Zeit kamen aber die Vereinskollegen sowie einige der Fuertis. Ab dem Zeitpunkt war die Zeit ratzfatz vorbei(gequatscht). Ein Fakt, der mich kurzzeitig erstarren ließ: für das Freibad bzw. für die Starter auf der olympischen Distanz gab es im Freibad (....ja, ihr lest richtig: FREIBAD, Schwimmbad, eigentlich beheizt...) Neoprenfreigabe. 21,4°C. Es gab zwar durchaus ein paar Athleten, die davon Gebrauch machten, aber umso mehr Starter mit fragenden bzw. entsetzten Gesichtern kamen mir entgegen: viele hatten aufgrund des Schwimmens im Freibad den Neo nicht einmal dabei.... Ich ebenso wenig.
10 Minuten vor meinem eigenen Start habe ich mich dann nach längerem Aufenthalt in der Sonne und entsprechendem Aufwärmen von meinen Vereinskollegen verabschiedet, die erst 30min bzw. 60min nach mir in der Liga starteten. Es war definitiv das Temperieren im Einschwimmbecken notwendig. Dort konnte ich mich aber doch relativ gut an die Temperatur gewöhnen.
Da ich mich bei der Anmeldung aber hinsichtlich der Schwimmzeit etwas übermotiviert eingeschätzt hatte, konnte ich mich in der Schwimmgruppe ganz entspannt an hinterer Position einsortieren. Leider kam der Athlet vor mir nicht so richtig in Fahrt, so dass ich ihn einkassierte. Leider konnte ich die Füße vor mir aber nicht halten und durfte somit die 1000m ohne Wasserschatten absolvieren. Der von mir überholte Athlet hängte sich im Gegenzug aber frech an meine Füße und blieb dort bis zum Ausstieg. Immerhin bedankte er sich fürˋs Ziehen, als wir uns in der Wechselzone auch noch nebeneinander wiederfanden.
Während des Schwimmens hat Klaus einen Blick auf meine Schwimmperformance geworfen und mir diese im Nachgang auch analysiert. Da liegt wohl noch ein wenig Arbeit vor mir: nicht gestreckt genug, leicht übergreifend, aus der Streckung geratene, leicht aalförmiger Bewegung....

Angekommen in der Wechselzone war mein Wechselbeutel 1 weg, was mich später noch sehr ärgern sollte, dass ich reagiert habe, wie ich es habe. Aufgrund des fehlenden Beutels - zum Glück war nichts drin, was ich fürˋs Rad benötigte - habe ich dem nahen Helfer Bescheid gegeben und mein Handtuch und Schwimmbrille dann so an den Wechselplatz gelegt. Leider.... denn das hat mich meine Brille bzw. den Besitz meiner Brille gekostet. Kaum saß ich auf dem Rad, ärgerte ich mich, dass ich die Brille nicht ins Trikot gesteckt hatte.... wohl genau deswegen, weil ich befürchtete, dass ich sie nicht wiedersehen würde...
Wie dem auch sei, die zweite Disziplin lief mehr als zufriedenstellend. Ich konnte die Kraft auf die Pedale bringen, an den Anstiegen andere einkassieren und auch die Abfahrten und Kurven waren super. Nach der ersten Runde, die ich hinter meiner Bahnkollegin verbrachte, aber immer wieder aufpassen musste, dass ich die Windschattenbox einhielt, habe ich hier auch die Konsequenz gezogen und sie hinter mir gelassen. Wie ich unterwegs aufgrund ihrer Begleitung mitbekam, konnte ich auch hier noch ein wenig Abstand ausbauen. Mit jeder Runde; insgesamt 3 davon musste ich absolvieren; wurde der Wind stärker, aber das Fahren nicht wesentlich unangenehmer. Wie gesagt: es lief einfach rund. Der kurze Blick beim Weiterschalten des Programms auf der Uhr nach Beenden des Radsplits hat mich doch sehr erfreut.
Nach der kurzen Fahrt durch die Stadt zur zweiten Wechselzone, bewältigen des letzten knackigen Anstiegs durch den Tunnel und Abstellen des Rades begann bereits die letzte Disziplin. Mit ungewohnt hoher Schrittfrequenz kam ich aber gut rein. Aus der Wechselzone raus, die erste Rundenhälfte über Kopfsteinpflaster durch die Innenstadt. Der Untergrund nervte mich zwar etwas, aber nach etwas über 1km war zunächst der Asphalt und später der Schotter erreicht. Alle 4 Runden bin ich relativ gut im Trott geblieben, habe es vermieden, auf die Uhr zu sehen, habe mich einfach total auf mein Körpergefühl konzentriert, da ich mich keineswegs überbeanspruchen und die gerade einigermaßen überwundene Erkältung zurückholen wollte. Im Nachgang kann ich sagen: der Lauf hat sich definitiv deutlich langsamer angefühlt und es erschreckt mich gleichermaßen wie es mich einfach freut, wie locker sich die 58min auf 10km angefühlt haben.

Im Ziel angekommen war das Gefühl einfach sehr gut. Fertig und geschafft, aber glücklich. Zu dem Zeitpunkte wusste ich noch nichts von meiner letzten Finisherzeit an diesem Ort... Zuhause musste ich diese dann aber doch mal nachsehen, um zu verifizieren, ob mich mein gutes Gefühl täuschte. Aber eine Verbesserung von 20min bestätigte mir, dass es in Summe sehr sehr sehr gut lief. Das macht mir durchaus Hoffnung für das, was da dieses Jahr noch kommen möge. Wenn Kraichgau auch nur annähernd so läuft, werde ich glatt Gefahr laufen, euphorisch zu werden....