20 days to go...

Bevor nur noch die 1 vorne steht und sich der Tag nun endgültig mit riesigen Schritten nähert ... tut er das nicht seit der Anmeldung gleich schnell? ... noch ein kurzes Lebenszeichen.

Ich werde vermutlich langsam nervös. Noch gestehe ich es mir nicht ein. Mal sehen, wie lange noch. Die Schlafqualität hat bereits abgenommen - da ist wohl auch neben den anderen Dingen, die mich beschäftigen - auch die Langdistanz dran schuld.

Die Woche nach Kraichgau war herrlich entspannend. Am Mittwoch durfte ich zum locker auslaufen den Staffelmarathon mit den Musikvereinskollegen laufen. Dabei wollte ich eben diese nicht enttäuschen und habe eine deutlich neue Bestzeit gelaufen. Über die Strecke (7km) mit nem Schnitt von 5:30, das hab ich vorher nicht hinbekommen. Und dabei war es verdammt warm. Auf dem Hinweg bis zum Wendepunkt nach 3,5km und der Wasserstelle hatte ich das Gefühl ich trockne gleich aus und gehe auf dem Zahnfleisch... oder krieche vielleicht eher... Als die heiß ersehnte Erfrischung kam, war es da, das deja vue aus Kraichgau: halben Becher Wasser in mich rein, einen über den Körper. Hat zumindest einige Meter geholfen. Es nutzte aber nichts, ich musste mein Bestes geben und so hieß es erst einmal nur stumpf weiterlaufen, immer darauf hoffend, dass sich der Abstand zum Parallelläufer nicht vergrößert und dass mir die eine Abschlussläuferin als seine Ablöse nicht zu früh entgegen käme. Beides war nicht der Fall. Ca 800m vorm Ziel kam sie erst. Ich war aber echt saufroh, dass ich zu der Zeit bereits auf dem Abschlussstück und damit dem einzigen Stück Schatten unterwegs war. Konnte die letzten Meter dennoch nochmal Gas geben, hoffte, dass meine Ablöse direkt am ersten möglichen Übergabepunkt stand (leider dennoch ein paar Meter weiter) und war im Ziel erstmal völlig erledigt.

Der Rest der Woche war dann aber tatsächlich ruhiger. Regelmäßiges Training ja, aber vermindert und gemütlicher. Es sollten ja noch erstmal zwei richtig harte Wochen kommen, bevor dann so langsam die Taperingphase anfangen soll.

Am Ende der ersten dieser Wochen bin ich jetzt. Bzw genau genommen natürlich schon am Anfang der zweiten. Und was kann ich dazu sagen: meine Beine sind noch platt von der letzten Woche. Sie war hart, aber leider auch geil. 14,5h Training neben dem ganz normalen Leben, Arbeit, zusätzlich noch Konzertwoche inklusive Generalprobe. Wie ich das gemacht habe? Tja, so genau weiß ich es auch nicht. Geschlafen habe ich auch noch und faul auf der Couch gelegen genauso. Irgendwie hat es funktioniert. Mit dabei Besuch im Odenwald und Spessart mit tollen Ausblicken, Lauf im ausgiebigen Regen- bis Gewitterschauer und nass bis auf die Knochen, wilde Kombination aus Läufen nach Radfahrten, lange Läufe als Intervalleinheiten und was der liebe Trainingsplan noch so offenbarte.

Und heute bin ich zur Entspannung nur geschwommen. So manch einer mag darüber ja den Kopf schütteln, aber so arg belasten tut man die Beine nicht dabei und man kann herrlich entspannen, versuchen Motive zu schwimmen, die Gedanken im eigens erzeugten Wellengang des Wassers fließen lassen.

Aber ja, der Fluss der Gedanken wird unruhiger. Und ich bemühe so langsam dann doch Freunde und Bekannte, um sie mit Dingen vollzumüllen oder zuzutexten, die sie gar nicht wissen wollen... ein wenig kommt der Egoismus raus, der mir zwar leid tut, aber kaum mehr einzufangen ist. Man möge es mir verzeihen. In 3 Wochen liege ich hier hoffentlich völlig erledigt und habe viel positives zu verarbeiten und zu berichten.