Es war einmal wieder soweit. Müde Beine wollten bewegt werden, der Kopf wollte befreit werden von einer turbulenten und vollen Woche. Freitagnachmittag, kurz nach 16 Uhr. Draußen scheint zwar nicht die Sonne, aber es fühlt sich gut an. Nur eine kleine Runde, nichts ausgedehntes.
Erst einmal über die Brücke, dann eine Kurve weiter und rechts abgebogen in den Wald. Vier Walkerinnen nahmen laut diskutierend die volle Wegesbreite ein. Also ein Sprung halb durch die Büsche. Manchmal ist mir einfach nicht nach rufen... vor allem, wenn der Kopf noch woanders ist.
Relativ leicht fiel mir das Traben - anders kann man das aktuell anstehende GA1-Training kaum bezeichnen - und so war ich eher als erwartet am Ende des Waldes angekommen. Ein kurzes Zögern, ob ich die Runde nicht doch verlängern sollte... aber ich hatte für abends noch andere Pläne. Also doch die Straße hoch, die leichte Steigung - man kann sie kaum als solche bezeichnen - erklommen und vorbei an den fleißigen Handwerkern. Mittlerweile hatte es begonnen zu regnen. Der leichte Nieselregen hatte sich schnell zu einem stärkeren Nieselregen entwickelt, der die Freizeit-Radfahrer dazu bewog, sich am Schuppen des Gasthauses unterzustellen. Ich fühlte mich aber so wohl, durch den Regen zu traben, den Kopf und die Gedanken rein zu waschen. Die Handwerker hatten Mitleid und erkundigten sich gespielt besorgt, ob ich den Schirm vergessen hätte. Wenn die doch nur wüssten, wieviel Spaß ich eigentlich hatte.... Die dann folgende Abzweigung in den Wald bot eine abschließende Herausforderung für den Lauf. Der Boden war stellenweise schon wirklich gut durchweicht. So gab es noch Stabilisations- und Konzentrationstraining kostenlos dazu, um ohne umzuknicken oder auszurutschen am Ende des Weges anzukommen. Am Ziel angekommen wunderte ich mich dennoch ein wenig, dass ich triefte. So nass hat es sich gar nicht angefühlt.